Patienten haben einen berechtigten Anspruch auf eine schmerz- und stressfreie Endoskopie. Während Mitte der neunziger Jahre nur ca. 9% der gastrointestinalen Endos-kopien in Deutschland unter Sedierung durchgeführt wurden, erfolgen heutzutage endoskopische Eingriffe fast ausschließ-lich unter Sedierung. Um das Risiko von möglichen Komplikationen, die im Rahmen einer Analgosedierung auftreten können zu reduzieren, und diese im Falle des Auftretens kompetent und fachgerecht behandeln zu können, sind sowohl entsprechende strukturell-personelle als auch persönlich-fachliche Voraussetzungen unabdingbar. Insbe-sondere kardiopulmonale Ereignisse gehören zu den häufig-sten Komplikationen in der Endoskopie. In über 50% sind diese Vorfälle mit der Analgosedierung assoziiert und treten in der Regel unerwartet auf. Die Gastroenterologischen und Anästhesiologischen Fachgesellschaften haben Empfehlungen zu personellen und strukturellen Voraussetzungen für die Sedierung bei endoskopischen Eingriffen erarbeitet.

Diese Curriculare Fortbildung basiert auf der S-3 Leitlinie Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie und zielt auf den Erwerb und das Vertiefen von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Zusammenhang mit der Sedierung bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge endoskopischer Eingriffe. Neben den Inhalten steht das Lernen im Team im Vordergrund. Die Fortbildung richtet sich gleichermaßen an Ärztinnen und Ärzte, Klinik- und Praxisteams, an Medizinische Fachangestellte und Angehörige anderer Medizinischer Fachberufe.

Orientiert am Praxis- bzw. Klinikalltag als Behandlungsteam zu lernen ist ein besonderes Anliegen dieser Curricularen Fortbildung.

• Einführung in die Pharmakokinetik
• Anwendung von Sedativa, Analgetika und vegetativ wirksamen Pharmaka

• Räumliche Voraussetzungen unter dem Aspekt des Notfallmanagements
• Ausstattung Eingriffsraum (essentielles und empfohlenes Zubehör)
• Ausstattung Überwachungsraum (essentielles und empfohlenes Zubehör)
• Notfallinstrumentarium und Medikamente
• Anzahl und Qualifikation des Personals bei Analgosedierung
• Spezielle Anforderungen an Anzahl und Qualifikation des Personals bei Risikopatienten und NAPS

• Risikoeinschätzung des Patienten, Scores
• Abgrenzung von Risikosituationen, die die Anwesenheit eines Anästhesisten erforderlich machen
• Vorbereitung und differentialtherapeutischer Einsatz von Sedierung/ Narkose
• Patientenübernahme
• Ärzte Aufklärungspflicht
• Vorbereitung des Patienten, Lagerung
• Überwachung
• Vorbereitung der Medikamente
• Hygiene Richtlinien hinsichtlich Medikamentenvorbereitung
• Dokumentation

• Organisation und Ablaufplan
• Arbeitsanweisungen
• Prozessbeschreibungen
• Dosierungsrichtlinien
  Applikationsmethoden
• Dokumentation
• Überwachung/ Beobachtungskriterien

• Ateminsuffiziens
• Indikation zur Intubation
• Kreislaufinsuffizienz, Schock
• Umsetzung der neuen Reanimationsrichtlinien
• Abgrenzung von Risikosituationen
• Vorbereitung und differentialtherapeutischer Einsatz von Sedierung (Narkose)
• Postendoskopische Überwachung
• Übernahme
• Wesentliche Informationsinhalte des Übernahmegesprächs
• Überwachungskriterien beurteilen, einschätzen, sichern
  Entlassungsmanagement

• Aufsichts- und Fürsorgepflicht
• Delegation, Übertragen von Verantwortlichkeiten und Übernahmeverschulden
• Sorgfaltspflicht
• Organisationshaftung und Fahrlässigkeit
• Überwachung und Entlassungsmanagement
• rechtliche Besonderheiten der Propofolsedierung und NAPS

• z.B. Atmung, Atemwegstechniken, Beatmung an Phantom und Simulatorpuppe 
  Kreislauf, Atmung, Vigilanz
  Führung der Sedierung unter Endoskopie- mit Komplikationen sowie mit Komplikationen und Reanimation
  Aufwachraum
  

Die erfolgreiche Teilnahme wird nach einer abschließenden Lernerfolgskontrolle bescheinigt.